Unsere Reise nach Belarus vom 10. bis 15. Mai 2013

von | 17. Mai. 2013 | Abgeschlossene Projekte

Diese Reise war von langer Hand geplant, um die Fortschritte im Projekt Lubtscha anzusehen und um ein eventuell weiteres Projekt in Lepel, im Nordosten von Minsk, kennen zu lernen. Die Begegnungen wurden von Igor Sekreta und Dr. Andrei Kulazhanka organisiert.

Lubtscha

Das renovierte Altersheim wurde in unserer Anwesenheit offiziell am 11. Mai 2013 eröffnet. Mit dabei waren viele Behördenvertreter, was die Bedeutung dieses Projektes unterstreicht: Elena Yermanova, Stv. Vorsitzende des Exekutivkomitees Bezirk Novogrudok, Alexander Silitsch, Chefarzt Spitäler Bezirk Novogrudok, Sergei Miskarin, Vorsitzender Bezirksrat der Abgeordneten Bezirk Novogrudok, Iwan Gurin, Chefarzt Spital und Altersheim Lubtscha, Igor Sekreta, unser Projektvertrauter, sowie die ganze Spital- und Heimbelegschaft.

Nach diversen Ansprachen durften die Heimbewohnerinnen und –bewohner mit Unterstützung des Personals ihre Zimmer beziehen.

In den hellen, freundlichen und sauberen Zimmern stehen neue Betten mit dazu passenden neuen Matratzen und Bettwäsche. Je ein Nachttisch pro Bewohner und ein gemeinsamer Schrank sorgen für eine minimale Privatsphäre. Mit den luftigen Vorhängen wirken die Zimmer recht gemütlich. Jedes Zimmer hat ein Lavabo. Die Beleuchtung und Lüftung sind ebenfalls neu.

Im langen Gang des Heims hilft ein doppelt geführter Handlauf den Betagten beim Gehen. Es war eine Freude, die glücklichen und zufriedenen Gesichter der Bewohner zu sehen. Sie haben sich  herzlich bei uns bedankt. Auch das Personal freut sich, in dieser gemütlichen, schönen Umgebung zu arbeiten.

Die Waschküche ist noch nicht ganz fertig gestellt. Die Industriewaschmaschine der Trockner und die Mange stehen und müssen noch angeschlossen werden. Einige Boden- und Wandplatten müssen noch verlegt werden. Türrahmen und Türen, sowie Dusche und Toiletten fehlen noch. Diese Arbeiten sollen – und da sind wir sicher – in den nächsten  Wochen abgeschlossen werden.

Wir sind mit dem Erreichten mehr als zufrieden. Mit Ausnahme einer leichten zeitlichen Verzögerung hat alles perfekt geklappt. Ganz besonders hat uns die unkomplizierte und speditive Zusammenarbeit mit den Behörden, dem Chefarzt des Spitals, der die ganze Bauführung übernommen hat, und unserem Freund Igor Sekreta beeindruckt. Allen gebührt unser herzlicher Dank.

Bei der Besichtigung des Heims sind uns zwei Sachen aufgefallen. Im grosszügigen, gemütlich eingerichteten Aufenthaltsraum steht ein sehr kleiner Fernseher. Da es für die Betagten ausser Fernsehen wenig Abwechslung gibt, haben wir spontan beschlossen, dass ein neuer, grösserer Fernseher angeschafft werden soll.

Bei unserem ersten Besuch stand beim Eingang eine alte verrostete Metallkonstruktion, die als gedeckter Sitzplatz gedacht war. Im Rahmen des Umbaus wurde diese entfernt und abseits des Heims deponiert. Wir haben bemerkt, dass einige Bewohner des Heims sich immer noch dorthin setzen um zu Rauchen oder Karten zu spielen. Aus diesem Grund möchten wir dazu beitragen, dass neben dem Eingang des Heims ein kleiner, gedeckter Aussensitzplatz mit Tisch und Bänken erstellt wird. Eine Planung und Kostenorientierung haben wir in Auftrag gegeben.

Lepel

Zwei Tage später sind wir mit Dr. Andrei Kulazhanka, dem früheren Geschäftsträger der Botschaft der Republik Belarus in Bern, von Minsk nach Lepel gefahren. Der Bezirkshauptort zählt ca. 20’000, der gleichnamige Bezirk ca. 34’000 Einwohner. Unterwegs konnten wir die Gedenkstätte in Hatyn besuchen. Diese erinnert an die über 2 Millionen Menschen, die währen des zweiten Weltkrieges in Belarus umgebracht wurden. Wie dieses Mahnmal dargestellt wurde ist einmalig und geht tief unter die Haut (http://www.khatyn.by/de/).

In Lepel haben wir uns im Regierungsgebäude mit dem Präsidenten des Exekutivkomitees des Bezirks Boris Jevremov, sowie mit seinem Stellvertreter und einem Vorsitzenden des Sozialamtes getroffen.

Wir wurden angefragt, ob eine Beteiligung an einer Banja (Sauna) für das Altersheim in Kamen von unserer Seite her möglich wäre. Kamen, ein kleines Dorf 20 km vom Bezirkshauptort entfernt, hat nur etwa 300 Einwohner. Das zweistöckige Heim, gepflegt und sehr sauber, bietet 60 Bewohnerinnen und Bewohnern Platz. Für Alle stehen zwei Badewannen zur Verfügung. Wie wir aus unserem ersten Projekt in Borisowitschi wissen, ist dies für die alten Leute eine unglückliche Lösung. Da die meisten ein Leben lang ohne fliessendes Wasser auskommen mussten, kennen sie eine Badewanne oder auch Dusche nicht. Zudem ist bei einer Wanne der Ein- und Ausstieg meist sehr beschwerlich, oder sogar unmöglich. Die Sauna, eine einfache Waschstube, wie wir sie in Borisowitschi erstellt haben wäre eine gute Lösung.

Das Grobbudget beträgt rund 450’000’000 BLR (ca. CHF 42’000.-). Wir warten auf detaillierte Pläne und Kostenschätzungen. Eine Beteiligung käme nur in Frage wenn wir, wie in Lubtscha, eine Teilfinanzierung vornehmen und das Exekutivkomitee die restliche Finanzierung übernimmt. Einen Entscheid können wir vorerst nicht treffen.

Das Ergebnis dieser Reise war ein voller Erfolg. Zum Abschluss konnten wir mit unseren Freunden bei einem gemütlichen Nachtessen das Erreichte und das weitere Vorgehen diskutieren.

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