Der Boden im Altersheim von Borisovitschi ist verlegt

Der Boden im Altersheim von Borisovitschi ist verlegt

Bei unserem letzten Besuch im Altersheim von Borisovitsch, im Oktober 2018, ist uns der völlig verschlissene Boden im Eingangs- und Wohnbereich aufgefallen. Eine riesige Stolperfalle für die Betagten. Wir haben uns damals spontan entschlossen, Inna der Heimleiterin, Geld für einen neuen Linoleumboden zu geben.

Lange haben wir nichts gehört. Auf unsere Nachfrage hin hat Inna uns mitgeteilt, dass während der Winterzeit der Boden immer noch leicht feucht ist und sie gerne mit der Ausführung der Arbeit bis Sommer wärten möchte, damit alles sicher trocken ist – eine gute Idee. Nun hat sie uns die Bilder geschickt.

Der neue Boden gibt dem Wohnbereich eine gemütliche, fast vornehme Atmosphäre.

Im Eingangsbereich sind die Stolperfallen weg. Es kann auch besser gereinigt werden.

So war der Boden vor der Renovation.

Hilfe für eine Familie in Kamerun

Auf Grund der Arbeit von Urs Herzog in den Jahren 1981 – 1983 als Chirurg in Bafang, hat sich eine Freundschaft zwischen Marlène Herzog und der Frau des Kochs ergeben. Aus Dankbarkeit hat die Frau – Christine – die letztgeborene Tocher Marlène getauft und Marlène Herzog ist Patin geworden. we-help unterstützt die ganze Familie bei der Selbstversorgung und Ausbildung der Kinder.

Bafang, ein Ort im Land des Stammes der Bamileken, liegt ca. 300 km von der Hafenstadt Douala entfernt, im Landesinnern. Eine afrikanische Kleinstadt mit ca. 80’000 Einwohnern, die vorwiegend dem lokalen Handwerk und der Landwirtschaft nachgehen. Das Hôpital „Ad Lucem“ mit seinen ca. 400 Betten ist ein wichtiger Arbeitgeber. Urs hat dort in den Jahren 1981-83 als Chirurg und Gynäkologe/Geburtshelfer gearbeitet. 20 Jahre danach besuchten wir die Stätte des Wirkens gemeinsam mit den Kindern und konnten so alte Bekanntschaften neu aufleben lassen und neue Freunde gewinnen.

Die Frau des Koches Bonaventure, Christine Yamaga und ihre Familie, lernten wir anlässlich dieses Besuches 1996 näher kennen. Damals hat Christine ihre zuletzt geborene Tochter auf den Namen Marlène getauft – für uns eine Art Verpflichtung, aber auch Freude und Dankbarkeit. Regelmässige Briefe und Fotos liessen uns – wohl aus der Ferne – teilhaben am Leben dieser afrikanischen Familie. Leider ist Bona, wie wir ihn nannten, an einer heimtückischen Krankheit verstorben und hat seine Frau mit sieben Kindern zurückgelassen. Der Kampf ums Überleben begann. Wir durften aus der Ferne die Familie unterstützen mit einem Batzen und auch regelmässigen kleinen Paketen, die das Ziel immer erreichten. Die vaterlose Familie war dankbar, dass wir für die Schulgelder aufkamen.

Um sich über Wasser halten zu können, braucht eine Familie auch Land zum Bebauen. Eines Tages beschlossen wir, ein an das Wohnhaus angrenzendes Stück Land für die Familie zu kaufen. Gleichzeitig stand auch die Renovation und Überdachung der Küche an. Eine für die Familie allein nicht erschwingliche Aufgabe. An einem runden Geburtstag von Marlène hiess die Devise: Statt Geschenke ein Beitrag an das Projekt Bafang. Mit den eingegangenen Spenden konnten wir so für Christine und ihre heranwachsende Kinderschar das Land kaufen und auch noch die Küche sanieren. Die Dankbarkeit war unermesslich und das Überleben mit eigener Pflanzung garantiert.

Ist die Schulzeit um, so beginnt die Berufslehre. Nach bestandenen Aufnahmeprüfungen konnten die älteren Kinder eine Lehre als Krankenschwester, Schneiderin und Techniker beginnen. Auch hier haben wir – dieses Mal auch mit der grosszügigen Unterstützung der Institution „we-help“ – helfen dürfen: Die Ausbildung von Larine zur Schneiderin wurde ermöglicht; sie ist noch in Ausbildung. Doris, die älteste Tochter, welche eine Lehre als Krankenschwester absolvierte, hat ihre Prüfung mit Bravour bestanden. Eric, der älteste Sohn ist noch im Technikum, die andern 4 Kinder noch in der Schule.

Jedes Kleid wird als Skizze entworfen, koloriert und hergestellt.

Die Kleider die entstehen sind elegant und naturgemäss auch sehr farbig.

Im Jahr 2010 haben drei der Kinder folgendes erreicht:

Doris hat mit Erfolg die Ausbildung als Krankenschwester im Hôpital Ad Lucem in Bafang abgeschlossen und kann damit ihre Zukunft aufbauen. Larine wird ihre Kenntnisse als Schneiderin nutzen können, arbeitet aber zurzeit als Köchin und verdient im Moment so ihr Brot. Eric hat nach erfolgreichem Abschluss eine Stelle als Techniker in einem Baubüro in Yaoundé erhalten und ist laut letzten Berichten darüber froh und glücklich.

Inzwischen ist auch das jüngste der sieben Kinder, Marlène, in der Schule. Sie besucht eine katholische Missionsschule in Bafang, an der in Englisch und Französisch unterrichtet wird. Diese Schule ist besser als die Staatsschulen. Sie ist eine gute Schülerin und fühlt sich dort wohl. Weil sie gross gewachsen ist, spielt sie neuerdings auch Basketball. Die Gebühren für die Schule betragen CHF 635.- im Jahr. Ihr Wunsch, Ärztin zu werden ist zu hoch gesteckt, da in Kamerun der Numerus clausus herrscht und sie ohne Unterstützung einer Persönlichkeit keine Chance auf einen Studienplatz hat. Wir haben Christine, der Mutter von Marlène gesagt, dass es für ein Mädchen in Kamerun auch andere Berufsmöglichkeiten gibt und dass auch bei uns nicht alle Kinder studieren können. Dies wurde von der Mutter gut verstanden und sie würde sich sehr freuen, wenn wir Marlène bis zum Abschluss einer Berufsausbildung unterstützen würden. Dies werden wir auch tun.

Dank regelmässigem Briefverkehr sind wir über die familiären Ereignisse informiert. Auch der Erfolg in der Schule und die Freizeitgestaltung werden und immer wieder mtigeteilt. So können wir am Leben dieser Grossfamilie teilhaben. In Briefen und Karten zeigt sich die Dankbarkeit der jungen Marlène. Marlène macht Fortschritte. Sie und ihre Mutter haben uns ausführlich über die aktuelle Situation in ihrem Leben berichtet. Marlène hat  einen langen Brief geschrieben – für uns erstaunlich – in Englisch, obwohl die Landessprache französisch ist. Sympathisch, die Anrede an mich, ihre Patin, als „Dear Mother“.

Das Zeugnis hätte etwas besser ausfallen können. Ihr Wunsch, Ärztin zu werden, wird wohl Hoffnung bleiben. Aber mit einem guten Schulabschluss wird sie ihr Leben meistern können.

Persönlich hat sie sich vom Kind zu einer attraktiven, jungen Dame entwickelt, die wohl lernen muss, sich zu behaupten. Unser Rat, sich auf eine seriöse schulische Ausbildung zu konzentrieren, wird ihr helfen, sich als Frau behaupten zu können.

Marlène, 14-jährig ist gefordert!

Ausbildung – ein zentrales Ziel unserer Stiftung

Die Bolivianerin Arminda Mercado lebt schon lange in der Schweiz und erteilt Spanisch Unterricht. Zurzeit weilt sie bei ihrer Familie in Bolivien und wählt junge, interessierte und arbeitswillige Menschen aus, die von einem Stipendium für die Ausbildung profitieren könnten.

Arminda Mercado ist Mitbegründerin des Comité Educacional Pro Santa Cruz / Bolivien. Seit über 30 Jahren unterstützt das Comité die Ausbildung von Jugendlichen in den Gemeinden Naicó und Santa Cruz. Um die Landflucht zu verhindern, werden auch Lehrer aus- und weitergebildet. Hauptsächlich werden aber Stipendien an Jugendliche erteilt, die z.B. in der Landwirtschaftsschule ihren Beruf erlernen können. Auch für Nachdiplome an der Universität wird finanzielle Unterstützung erteilt. Es wird Wert darauf gelegt, dass auch junge Frauen von diesen Stipendien profitieren können. Alle diese Unterstützten lassen ihr Wissen der Region zu Gute kommen.

Frau Mercado ist zurzeit in ihrem Heimatland und sucht junge, interessierte und arbeitswillige Menschen, die für ein solches Stipendium in Frage kämen.

Die Stiftung we-help hat ihr zugesagt, die Kosten für die Ausbildung einer  oder eines Jugendlichen zu übernehmen. Sobald sie wieder in der Schweiz ist, werden wir mit ihr die möglichen Kandidaten durchgehen und unseren Entscheid treffen. Arminda hat uns ihr Stipendienprojekt persönlich vorgestellt, sowie die von ihr ausgewählten Kandidaten. Wir sind glücklich zwei jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen.

Cinthia Patricia wurde  im Alter von sieben Jahren in ein Heim gebracht. Sie hat keinen Kontakt mit ihren Eltern und lebt jetzt mit einer Schwester zusammen. Ihr Wunsch ist, etwas zu lernen, anderen Leuten zu helfen und ein besserer Mensch zu sein. Zurzeit hilft sie im Heim mit kochen und putzen. Ihre Ausbildung zur Hilfskrankenschwester dauert zwei Jahre.

Rodrigo möchte Landwirt werden, aber seine Eltern können diese Ausbildung nicht bezahlen. Er arbeitet jetzt schon auf einem Hof um seinen Eltern finanziell zu helfen. In seiner Freizeit verdient er noch zusätzlich Geld als Chauffeur und – weil er sehr kräftig ist – als Magaziner. Seine Ausbildung zum Landwirt dauert drei Jahre.

Über  das Comité Educacional pro “Santa Cruz“ www.prosantacruz.ch werden wir laufend über die beiden Stipendiaten informiert.

Im Mai 2011 haben wir beschlossen Rodrigo die Ausbildung zum Landwirt zu ermöglichen. Vor kurzem hat er uns einen Brief geschrieben, in dem er sich für unsere Unterstützung bedankt. Das dritte Semester hat er mit Erfolg abgeschlossen, was uns natürlich freut.

Rodrigo scheint mit den mächtigen Zebu-Rindern zurecht zu kommen.

Cinthia Patricia aus Santa Cruz hat ihre Ausbildung zur Hilfskrankenschwester ebenfalls erfolgreich beenden können und arbeitet jetzt in ihrem Beruf.

Auch Rodrigo hat seine Lehre als Landwirt beendet. Er hat als Landwirt gearbeitet, um Geld zu verdienen und will nun noch einen Master-Abschluss an der lokalen Hochschule absolvieren.

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