In diesem Jahr wollen wir die bauliche Unterstützung für das Altersheim in Borisovitschi, das wir seit 4 Jahren begleitet haben, mit dem Bau des Hühnerstalls abschliessen. Das heisst nicht, dass wir dieses Altersheim vergessen, es wird immer wieder kleinere Hilfeleistungen geben. Dank sehr gutem Kontakt zum ehemaligen Belarussischen Konsul in der Schweiz, Herr Igor Sekreta, haben wir ein neues Projekt in Lubtscha (Belarus) gefunden.
Das Dorf Lubtscha hat etwa 1‘500 Einwohner und liegt 175 km südwestlich von Minsk in einer sehr abgelegenen, ländlichen Gegend. Es gibt ein kleines Spital und ein Altersheim für 25 Bewohner. Anlässlich der Reise von Urs Herzog und Rolf Metzger im Januar 2012 hat uns Herr Sekreta gefahren und uns auch die beeindruckenden Kultur-güter der Region, wie das Schloss Mir, ein Weltkulturerbe der UNESCO, gezeigt.
Der Leiter des Krankenhauses, Herr Ivan Gurin war mit seiner Frau Galina, während unseres 4-tägigen Aufenthaltes unser Gastgeber. Wir wurden sehr verwöhnt. Mit ihm und Igor Sekreta als Übersetzer, konnten wir in mehreren Besuchen das Altersheim kennen lernen.
Im Vorfeld unseres Besuches haben wir Herrn Ivan Gurin gebeten, uns die Prioritäten der benötigten Hilfe, so wie er sie sieht, mitzuteilen. Seine Schwerpunkte waren die Fenster des Altersheims und die Waschküche. Was wir diesbezüglich gesehen haben, hat uns sehr beeindruckt.
Die Fensterrahmen sind am zerfallen. Das Holz ist morsch und man könnte das Fenster von Hand „entfernen“. Zwischen Glas und Rahmen gibt es Spalten und der Wind pfeift ins Innere. Mit Klebeband ist alles notdürftig abgedichtet. Auch zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk sind riesige Spalten sichtbar.
Man kann es fast nicht glauben, aber diese 40-jährige “Waschmaschine“ ist immer noch im Gebrauch. Weil sie nicht mehr schwingt, lässt man die Wäsche in einer alten Badewanne abtropfen und schwingt sie anschliessend in einer kaum weniger alten Trommel, die sich etwas schneller bewegt.
Allgemein waren wir über den sehr sauberen Zustand des Altersheims überrascht. Obwohl fast die Hälfte der Bewohner inkontinent ist, gibt es im Haus keine Geruchsemissionen. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft aller, die wir getroffen haben, war einmalig.
In Novogrudok wurden wir von der stellvertretenden Vorsitzenden des Exekutivkomitees, Frau Jelena Jermakova empfangen. Auch der Leiter der Abteilung für Soziales und Gesundheit, Herr Alexander Silitsch, sowie Ivan Gurin und Igor Sekreta als Übersetzer, nahmen an dieser Besprechung teil.
Herr Ivan Gurin hat das Exekutivkomitee im Voraus über alle Abklärungen und Kostenvoranschläge informiert. Auf Grund dieser Unterlagen hat sich die Stiftung we-help bereit erklärt, die Kosten für den Ersatz der Fenster, im Betrag von € 16‘000 und die Neu-ausrüstung der Waschküche im Betrag von € 8‘000 zu übernehmen. Auf Grund unserer Initiative ist das Exekutivkomitee bereit, zusätzliche bauliche Leistungen im gleichen Betrag zu tätigen. Es wurde abgemacht, dass die Teilzahlungen nur nach fotografischen Belegen der Baufortschritte erfolgen.
Igor Sekreta (li) und Ivan Gurin (re) sind mittlerweile unsere geschätzten Freunde. Igor ist unser Verbindungsmann zu Lubtscha und übersetzt die Korrespondenz, Ivan hält den Kontakt zum Exekutivkomitee und wird sich für den Bauablauf einsetzen.
An dieser Stelle möchten wir Igor und Ivan und allen die uns geholfen haben, herzlich für ihren Einsatz und die Gastfreundschaft danken.
Sobald sichtbare oder abgeschlossene Schritte vorhanden sind, planen wir unseren nächsten Besuch in Lubtscha.