Wie es zu unserer Philosophie gehört, kontrollieren wir unsere Projekte jeweils auch vor Ort. Vom 9. bis 13 Juni habe ich die Altersheime in Lubtscha, Kamen und Borisovitschi leider alleine besucht. Mein Freund Urs Herzog musste wegen gesundheitlichen Problemen kurzfristig auf die Reise verzichten. Was ich gesehen habe, hat mich durchwegs begeistert.
Am Pfingstmontag, nach meiner Ankunft in Minsk, wurde ich vom Chefarzt des Spitals von Lubtscha, Sergei Bratkovskij und der Dolmetscherin Iphgenia mit einem Fahrzeug der Stadt Novogrudok abgeholt. Nach der Ankunft in Lubtscha bezog ich in einem wunderschönen Jagdhaus meine Unterkunft und konnte bei einem gemütlichen Nachtessen mit dem Chefarzt und dem Verantwortlichen für soziale Dienste im Exekutivkomitee, Herrn Alexander Silitsch, über alle Fragen und Probleme reden.
Lubtscha
Am nächsten Morgen, Dienstag, stattete ich dem Altersheim und dessen Bewohnern einen Besuch ab. Ich wurde bereits freudig erwartet und es war von beiden Seiten ein berührendes Wiedersehen. Im Haus ist alles so wie ich es erwartet hatte – gepflegt und sehr sauber. Zum ersten Mal konnte ich die fertiggestellte und seit neun Monaten in Betrieb genommene Waschküche sehen. Besser kann es nicht sein.
Anschliessend habe ich das Spital besucht, das sich zurzeit in einem grossen Umbau befindet. Wie im Altersheim wird alles von Grund auf renoviert. Vielleicht hat unsere Initiative im Altersheim den Ansporn dazu gegeben.
Ein Punkt liegt dem Chefarzt auf dem Herzen: Die sehr sauber gehaltene Küche ist rund 40 Jahre alt. Das Meiste funktioniert noch, Ersatzteile für defekte Geräte sind aber kaum mehr erhältlich. Hier wäre Hilfe angesagt. Sobald wir im Besitz von genauen Plänen und einer Kostenorientierung sind, werden wir abklären, ob eine finanzielle Unterstützung unsererseits und eine Zusammenarbeit mit dem Exekutivkomitee so wie beim Altersheim möglich sind.
Die Stellvertretende Vorsitzende, Frau Svetlana Nikolaevna, hat mich in Novogrudok empfangen und sich für unsere Hilfe bedankt. Über meinen Besuch in Lubtscha und den Empfang in Novogrudok wurde in der lokalen Zewitung berichtet.
Anschliessend wurde ich wieder nach Minsk zurückgebracht. Für den ganzen Aufenthalt und die Fahrten war ich von der Regierung der Stadt Novogrudok und dem Spital Lubtscha eingeladen. Herzlichen Dank.
In Minsk habe ich unsere Freunde Ivan Borschtschov und Juri Biliazki, einen jungen, initiativen Unternehmer aus Klimowitschi, den wir auch von unseren früheren Besuchen kennen, getroffen. Gleich anschliessend fuhren wir zusammen nach Lepel weiter. Noch am gleichen Abend konnte ich bei einem gemeinsamen Nachtessen mit dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees, Herrn Boris Efremov und dem Saunabauer Alexander über das weitere Vorgehen reden.
Kamen
Am Mittwoch konnte ich zum ersten Mal die sich im Bau befindliche Sauna des Altersheim in Kamen, etwa 20 km von Lepel dem Bezirkshauptort entfernt, sehen. Was mich überrascht hat ist einerseits die Grösse der Banja – allerdings muss man sehen, dass in diesem Altersheim 60 Bewohner leben – und die qualitativ hochstehende Ausführung der Zimmermannsarbeiten. Auch wenn die Kosten vermutlich etwas höher ausfallen, so bleibt der abgemachte Beitrag, der unsere Stiftung leistet, unverändert.
Für die 60 Bewohner stehen drei normale Haushaltwaschmaschinen (5 kg) zur Verfügung. Ich habe mit der Verantwortlichen ausgerechnet, dass jede dieser Maschinen rund neun Stunden pro Tag läuft, was die Anfälligkeit und Reparaturen stark erhöht. Unsere Stiftung hat sich bereit erklärt, bei der Finanzierung von drei grösseren Waschmaschinen finanziell in gleichen Mass mitzuhelfen wie bei der Sauna, d.h. je hälftig das Exekutivkomitee und hälftig wir. Nach meinem Besuch in diesem peinlich sauber gehaltenen Heim sind wir nach Klimovitschi weitergefahren.
Borisovitschi
Am letzten “Arbeitstag“ meiner Reise, am Donnerstag, besuchte ich das ausserhalb von Klimovitschi gelegene Altersheim in Borisovitschi. Dies vor allem auch, um unsere geschätzte Leiterin und liebe Freundin Inna wieder einmal zu sehen. Auch hier ist alles beim Alten. Das heisst einerseits, dass das Heim von Inna sehr gut geführt wird, andererseits, dass die Bauschäden – es dringt Wasser vom Flachdach ein – durch das Exekutivkomitee immer noch nicht behoben wurden.
Im Gepäck hatte ich eine Kleiderspende von Denise und Heinz Schweizer (Lucky Horse Biel-Benken). Rund 30 kg neue Kleider, warme Jacken für den Winter, Hemden, Leibchen und vieles mehr. Herzlichen Dank Denise und Heinz, diese nützlichen Geschenke wurden sehr geschätzt und verdankt.
Am gleichen Tag sind wir wieder nach Minsk zurückgefahren und ich habe am Abend auch Herrn Dr. Andrei Kulashanka und seine Gattin getroffen. Ein gemütliches, familiäres Nachtessen mit Andrei, Natascha, Ivan und Juri hat diese erfolgreiche Reise abgeschlossen.
In diesen vier Tagen haben wir 1’150 km zurückgelegt und nur Erfreuliches erlebt. Herzlichen Dank an alle, die zu dieser erfolgreichen Reise beigetragen haben.