Neue Toiletten für die Waisenkinder in Yushu

Neue Toiletten für die Waisenkinder in Yushu

Hygiene – das ist uns in der jetzigen Zeit besonders vor Augen geführt worden – ist ein ganz wichtiger Bestandteil in unserem Leben. Wir haben uns seit dem letzten Besuch im Waisenhaus Gedanken gemacht, wie wir dort die hygienischen Verhältnisse verbessern könnten.

Aktuell ist im ganzen Waisenhaus nur diese Waschmöglichkeit vorhanden:

Ein Doppelbecken mit einem Kaltwasseranschluss. Im Winter können die Temperaturen bis zu minus 20 Grad sinken. Dieser Wasseranschluss wird auch zum Kochen und zum Abwaschen des Geschirrs gebraucht.

Zudem ist es die einzige Möglichkeit wo sich die 21 Kinder, Mädchen und Knaben im Alter von 9 bis 16 Jahren, waschen können. Duschen sind keine vorhanden. Die Kinder sind in einem Alter, in dem die Mädchen und Jungen sicher etwas mehr Privatsphäre benötigen. Für alle sind in einem Raum zwei asiatische Toiletten vorhanden (Hocktoilette mit Wassereimer, ohne Wasserspülung).  Um die Kinder nicht zu beschämen haben wir keine Bilder gemacht – das war auch besser so ! Die Abflüsse sind in einem desolaten Zustand und verursachen auch entsprechende Geruchsemissionen.

Wir haben beschlossen, diesen Zustand zu ändern. Geplant sind weiterhin zwei asiatische Toiletten, aber in zwei separaten Räumen. Zudem zwei getrennte Duschen mit Warmwasseranschluss und drei Lavabos mit Warmwasseranschluss. Die Räume werden mit Fliessen ausgelegt, um sie hygienisch sauber halten  zu können.

So werden die Toiletten aussehen.

Wegen Covid-19 konnte unser Vertrauensmann erst im April nach Chengdu fahren, um das nötige Material für den Umbau der Toiletten im Waisenhaus zu besorgen. Gleichzeitig hat er auch noch Gemüsesamen für die Gewächshäuser gekauft. So können die Menschen mit dem Pflanzen beginnen, der Frühling kommt rasch, auch wenn noch wenig Schnee liegt.

Die Strecke von Chengdu nach Yushu ist recht anspruchsvoll. Gut 1‘800 km lang und viele Passüberquerungen auf bis zu 4‘200 Meter über Meer. Zudem sind die gemieteten chinesischen Autos offensichtlich nicht so zuverlässig wie wir es bei uns gewohnt sind. Da sind Pannen programmiert.

Zurzeit ist das Wetter gut und der Umbau kann sicher bald in Angriff genommen werden.

Weitere Hilfe für die Kinder im Waisenhaus in Yushu

Das Waisenhaus in Yushu, das ich im April besucht habe, liess mich nicht los.

Die Kinder haben immerhin neue Betten und in den wenigen Kommoden Platz für eine minimale Privatsphäre. Sonst aber mangelt es an vielem.

Rita, von der wir auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden und seit Jahren auch dort ihre Ferien verbringt, machte im Herbst wiederum eine Reise nach China. Der Vertrauensmann vor Ort, Tashi, war bereit, Rita zu treffen und sie war bereit, sehr viel Mehrgepäck mitzunehmen. Diese erfreulichen Begebenheiten haben wir genutzt.

Wir haben ihr noch Geld für zwei weitere Gewächshäuser mitgegeben – das war einfach. Für die Kinder und die Betreuer haben wir Fleece-Jacken und Mützen eingekauft. Das waren immerhin je 30 Stück, die wir vakuumiert haben, damit alles in einer grossen, schlussendlich 18 Kg schweren Reisetasche Platz hatte.

Zudem haben wir noch für alle Kinder “Schulutensilien“ besorgt. Ein Etui mit Kugelschreiber, Bleistiften, Radiergummi, Spitzer, Filzstiften, Farbstiften, Massstab und Schere. Auch dieses stattliche Volumen konnten wir ihr mitgeben.

Wir haben auch noch Geld zur Verfügung gestellt um die Kinder etwas zu verwöhnen. So hat Tashi auch noch Schuhe, Spielsachen und andere Kleinigkeiten für sie eingekauft.

Die Übergabe hat bestens geklappt. Nach einer langen Fahrt konnte Tashi die Geschenke verteilen.

Ich habe diese Kinder besucht. Sie können ihre Freude nicht so zeigen wie wir es bei uns gewohnt sind – aber sie freuen sich !

Der Boden im Altersheim von Borisovitschi ist verlegt

Bei unserem letzten Besuch im Altersheim von Borisovitsch, im Oktober 2018, ist uns der völlig verschlissene Boden im Eingangs- und Wohnbereich aufgefallen. Eine riesige Stolperfalle für die Betagten. Wir haben uns damals spontan entschlossen, Inna der Heimleiterin, Geld für einen neuen Linoleumboden zu geben.

Lange haben wir nichts gehört. Auf unsere Nachfrage hin hat Inna uns mitgeteilt, dass während der Winterzeit der Boden immer noch leicht feucht ist und sie gerne mit der Ausführung der Arbeit bis Sommer wärten möchte, damit alles sicher trocken ist – eine gute Idee. Nun hat sie uns die Bilder geschickt.

Der neue Boden gibt dem Wohnbereich eine gemütliche, fast vornehme Atmosphäre.

Im Eingangsbereich sind die Stolperfallen weg. Es kann auch besser gereinigt werden.

So war der Boden vor der Renovation.

Reisebericht Himalya

Mitte April konnte ich die 14-tägige Reise in die Projektgebiete starten.

Obwohl ich sehr viel Gepäck, vor allem Kleider für die Nomaden mit mir führte, waren die Pass- und Zollkontrollen bei meiner Ankunft in Chengdu völlig unproblematisch.

Dass man auf Schritt und Tritt beobachtet und jede Bewegung kontrolliert wird, muss man einfach akzeptieren.

Ich habe eine Gewächshausfabrik angesehen und konnte mich von der Qualität der Produktion überzeugen. Ein grosser Kostenpunkt ist der Transport in die abgelegenen Regionen. Die Sammeltransporte benötigen dafür gut eine Woche!

Das erste Reiseziel war die Stadt, in der unser Vertrauensmann Tashi wohnt und von da aus die lokalen Projekte betreut. Schon am zweiten Tag haben wir einen Pass von 4‘507 m ü. Meer überquert – da spürt man, dass die Luft dünn wird. Landschaftlich einmalige Bilder. Die Unterkünfte waren bescheiden, meistens sehr sauber und zweckmässig. Preis Leistung stimmte immer. Das Essen ist einfach und es kann schon mal passieren, dass wenn man eingeladen ist, es drei Mal pro Tag Yak- Nudelsuppe gab.

Ich konnte dabei sein, wie ein neues Gewächshaus aufgebaut wurde. Die Beteiligten, auch Frauen, wissen bestens, wie man mit Akkuschrauber und Trennscheibe hantiert. Die Konstruktionen sind sehr stabil und werden wenn immer möglich an bestehenden Mauern verankert. Die Besitzer erhalten auch qualitativ hochwertiges Saatgut und die entsprechenden Instruktionen.

Milchzentrifugen sind ebenfalls eine grosse Hilfe für die Nomaden. Statt stundenlang Milch im Butterfass zu stampfen, kann mit diesem einfachen Gerät in kurzer Zeit Butter hergestellt werden. Butter wird in der täglichen Ernährung und auch im religiösen Leben benötigt (Butterlampen, Butterfiguren usw.). Der Aufwand ist trotzdem beachtlich, weil die Yaks, die tibetischen Kühe, relativ wenig Milch geben – oft nur ein bis zwei Liter pro Tag.

Sehr eindrücklich sind auch die vielen prunkvollen Buddhistischen Klöster. Die Mönche waren durchwegs hilfsbereit und offen. Ich durfte mich völlig frei, selbstverständlich unter Einhaltung der Benimmregeln, bewegen.

Landschaftlich gab es viele einmalige Bilder und Eindrücke. Ebenen und Weiten, wie wir sie in Europa nicht kennen. Der Kontakt mit den Nomaden in diesen sehr abgelegenen Gegenden war unglaublich herzlich. Es wurde umgehend eine Suppe für alle aufgesetzt und zusammen mit Buttertee (sehr speziell) wurde ich oft zum Essen eingeladen.

Am Endziel unserer Reise, habe ich ein Waisenhaus in Jushu besucht. Es darf nicht vergessen werden, dass 2001 ein gewaltiges Erdbeben die Stadt fast völlig zerstört hat. Gegen 3‘000 Tote und weit über 10‘000 Verletzte waren zu beklagen.  Dieses Waisenhaus, das von einem Ehepaar und einer Köchin vorbildlich geführt wird hat unsere Stiftung we-help unkompliziert vor Ort finanziell unterstützt.

Der Rückflug nach Basel gestaltete sich viel weniger strapaziös als die über 1‘800 km lange Fahrt mit dem Auto.

Die Reise war in jeder Beziehung ein Erlebnis. Viele tiefe Eindrücke, einmalige Landschaften, herzlicher Kontakt mit der Bevölkerung und eine gewonnene Überzeugung, dass die Hilfe, die unsere Stiftung we-help dank unseren Sponsoren ermöglicht, an die richtigen Menschen gelangt.

Besuch AMPO, Ouagadougou

Nach dem ersten Besuch des Projekts von A.M.P.O (Association Managré Nooma pour la Protéction des Orphelins) hatte ich jetzt vom 8. bis 14. April 2019 erneut das Vergnügen, das Projekt zu besuchen. Ich konnte mir ein aktuelles Bild über die jeweiligen Projektstände verschaffen.

Krankenstation AMPO

Neben der Abgabe gewünschter Instrumente wie Pulsoxymeter oder Blutdruckapparate interessierte hier vor allem die Augenabteilung, für welche wir von Fielmann Schweiz ein sehr gut erhaltenes Gerät liefern konnten.

Die Verantwortlichen von AMPO sowie der Augenarzt sind dankbar für diese grossartige Untersuchungseinheit.

Die zahnärztliche Abteilung sucht immer noch nach einem für die lokalen Verhältnisse geeigneten Ersatz der alten Behandlungseinheit.

Das Ambulatorium bewältigt pro Jahr ca. 50’000 junge und alte Patienten. Die Kosten, die dem Patienten verrechnet werden belaufen sich auf ca. 50 Rappen pro Konsultation, incl. Medikamentenabgabe. Angesichts der Tatsache, dass dies die einzige derartige Krankenstation in der ganzen Hauptstadt Ouagadougou ist, wahrlich sehr wenig .

MIA-ALMA

Hier finden junge Mädchen, die von ihren Familien verstossen wurden, zum Teil mit ihren Kindern ein sicheres Zuhause und erhalten eine Ausbildung, um so ihre Zukunft planen zu können. Aktuell waren es gegen 50 Frauen mit ihren ca. 10 Kindern. Die Ausbildung zur Schneiderin, Köchin, Serviceangestellten oder Gärtnerin wird nachhaltig gefördert. Unseren grosszügigen Spenderinnen und Spendern, die sich für eine mehrjährige Unterstützung bereit erklärt haben, sei an dieser Stelle ganz speziell gedankt.

Auch erfuhr ich, dass der Einsatz der Power-Blox-Batterien (www.power-blox.com) sich bestens bewährt, z.B. beim nächtlichen Arbeiten.

Beim Besuch der beiden Waisenhäuser – Mädchen und Knaben getrennt – wurden wird herzlich empfangen. Ich weiss nicht, ob sich die jetzigen bereits auch etwas älteren Kinder bewusst sind, dass nach diesem Aufenthalt das Leben mit einer Lehre fortgesetzt wird. Der Besuch hat auch darum seinen Grund, da wir seitens unserer Stiftung bereits mehreren Kindern die Ausbildung zu verschiedenen Berufen ermöglicht haben. Diejenigen, die bereits heute im Berufsalltag stehen, haben sich in den Gebäulichkeiten der Knaben eingefunden und waren stolz, diese Chance erhalten zu haben.

Stellvertretend für Alle hier ein paar Fotos und erlernte Berufe:

Lingani
Raicha
Coiffeuse

Kombetenga
Gloria
Restauration

Sodma
Natacha
Schneiderin

Tabsoba
Narcisse
Elektriker

Sawadogo
Toussaint
Klimatechniker

Haus LINDA

Das Ziel ist es, unternährten Kindern durch fachgerechte Instruktion einer normalen Entwicklung zuzuführen – eine Arbeit die Geduld, Erfahrung und Menschenkenntnis erfordert. Auch hier sind wir den grosszügigen Sponsoren für eine mehrjährige Unterstützung äusserst dankbar.

Weitere besuchte Teilprojekte waren die Landwirtschaftsschule Tond Tenga und die Rollstuhlwerkstätte, in welcher durch Behinderte (Vorerkrankung Kinderlähmung) 3-Räder für andere Behinderte hergestellt werden.

Der Besuch war erneut die Reise wert. Nach einem einwöchigen Aufenthalt bei stets 40°-43°C war ich voller neuer und bestätigter Eindrücke. Bei AMPO wird seriös und effizient ge-arbeitet, die Berichterstattung ist mustergültig und die von uns gesprochene Hilfe kommt dort an, wo sie gebraucht wird.

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