Gewächshäuser sind gefragt

Gewächshäuser sind gefragt

Trotz der widrigen Umstände wegen der Corona Pandemie, konnten vier weitere Gewächshäuser aufgebaut werden. Es gibt sehr viele Menschen, die um ein Gewächshaus bitten. Die Begünstigten werden im Voraus sehr sorgfältig ermittelt. Meist sind es kinderreiche Familien und auch ältere Menschen.

Das Material muss von Chengdu über hunderte von Kilometern und über 4000 Meter hohe Pässe in die abgelegenen Regionen des Himalayas transportiert werden.

 

Beim Aufbau helfen alle mit. Es braucht eine Bohrmaschine, eine Trennscheibe und etwas handwerkliches Geschick.

Wichtig ist auch die Vorbereitung des Bodens. Er wird umgegraben und viel Yak-Dung eingearbeitet.

Es ist von Vorteil, wenn die Gewächshäuser an eine oder zwei Mauern angebaut werden können. Dadurch sind sie stabiler und durch den Windschutz halten die Kunsstofffolien länger.

Die Bruchsteinmauern speichern auch die Wärme, was das Klima im Gewächshaus verbessert.

Wie immer, werden die Nomaden in der Anwendung des Saatgutes und dem Gärtnern geschult. Da das Wetter im Oktober warm genug ist, kann noch dieses Jahr eine Ernte erzielt werden.

Neujahrsessen für die Kinder im Waisenhaus

Das chinesische Neujahr, das am 12. Februar gefeiert wird, ist eines der wichtigsten Feste des Jahres. Die Kinder freuen sich darauf, sowie sich die Kinder bei uns auf Weihnachten freuen. Normalerweise gibt es viel gutes Essen, die Menschen besuchen sich gegenseitig während Tagen und neue Kleider werden angezogen.

Für die Kinder im Waisenhaus ist dies aus Kostengründen so nicht möglich. Wir haben ihnen, einen für uns bescheidenen Beitrag, zukommen lassen, für ein gemeinsames nicht alltägliches Neujahrs-Essen.

Es wurden sogar Süssgetränke serviert, was etwas ganz spezielles ist. Es haben alle beim Kochen mitgeholfen und hatten grossen Spass an dem wunderschönen Abend.

Wir waren selber sehr überrascht, wieviel Lebensmittel eingekauft werden konnten. Es reicht noch für weitere ein bis zwei Wochen !

In der sonst eher kargen einheimischen Küche sind Momos ein Festtagsessen. Fast alle Leute wissen, wie man Momos macht und haben schon mitgeholfen Momos zu machen.

Runde Teigstücke werden dann mit unterschiedlichen Füllungen zu Teigtaschen geformt und dampfgegart. Dazu werden Chili- und Sojasauce serviert.

Die Jugendlichen und die Betreuerinnen haben diese Feier sehr genossen und haben sich auch bei uns bedankt.

Weitere Gewächshäuser konnten aufgebaut werden.

Wegen des schlechten Wetters in diesem Gebiet verzögerte sich die Lieferung des Materials.

Von unseren Vertrauensmann Tashi haben wir einen ausführlichen Bericht und einige Fotos erhalten.

 

Interessant ist das Vorgehen. Er schreibt:

Wir haben dann die Begünstigten ausgewählt, dies in Absprache mit den Dorfvorstehern. Es sind wie immer Familien, die kein oder nur ein geringes Einkommen erzielen können……

In diesen Monaten gibt es verschiedene traditionelle Feste. Aber die Menschen in den Dörfern und vor allem die neuen Besitzer der Gewächshäuser haben sich zu 100% der Arbeit verschrieben und haben gut mitgemacht. Sie haben geholfen das Material abzuladen, haben die Arbeiter mit Tee und Essen versorgt und haben bei der Organisation geholfen…….

Die Dorfvorsteher halfen tatkräftig mit. Es gab weder mit den Menschen vor Ort noch mit dem Wetter Probleme. Die Begünstigten haben die Mauern vorbereitet, sogar etwas höher gebaut, wenn die Mauer zu niedrig war. Sie haben auch Zäune vorbereitet, um die Gewächshäuser vor Tieren zu schützen (Hörner der Yaks usw.)……

Wir werden die neuen Besitzer nach 30-40 Tagen besuchen, um zu sehen, wie es mit den Gewächshäusern geht, allfällige Fragen beantworten und ein weiteres Training absolvieren (Gemüse pflanzen, Gewächshausunterhalt)……..

Für uns ist es vielleicht fremd, dass man instruiert wie Gemüse angepflanzt wird. Man muss aber bedenken, dass die Nomaden, die nie sesshaft waren, landwirtschaftliche Arbeit kaum kannten.

Dieser Bericht zeigt uns, dass dieses Projekt und die Hilfe im Himalaya äusserst seriös vor Ort ausgeführt werden und eine nachhaltige Wirkung zeigen.

Das Waisenhaus in Yushu hat neu zwei Duschen und neue Toiletten

Und plötzlich ging alles sehr zügig. Wir haben Bilder und einen Bericht erhalten, die zeigen, dass die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

Die Ausführungen der Bauarbeiten und der Stil der Einrichtungen sind nicht mit unserem Vorgehen in der Schweiz vergleichbar. Wichtig ist aber, dass die beiden neuen Duschen und die beiden Toiletten stabil gebaut sind und funktionieren. Die Kinder, vor allem die Mädchen freuen sich riesig, dass sie im Hygienebereich endlich eine Privatsphäre haben.

Es ist lokaler Standard, dass die Dusche und die Toilette im gleichen Raum sind. Das Duschwasser fliesst über die bodeneben verlegte Hocktoilette ab und spült diese zugleich.

Nun stehen für die über 20 Bewohner des Hauses zwei Waschbecken und zwei Duschen für die Körperhygiene zur Verfügung. Immer noch eine bescheidene Zahl, besonders in der aktuellen Zeit, aber mit den neuen Duschen doch ein grosser Fortschritt.

Das Geld hat sogar noch für ein Spülbecken mit Unterbau  in der Küche gereicht. Dies ist aus hygienischen Gründen besonders wichtig.

Die mittlere Aussparrung war der ursprüngliche
Zugang in die einzige Toilette des Hauses. Ganz
links war ein Fenster, das zu einer Türe umgebaut wurde.

Die Fliessenauswahl und Anordnung entspricht
den lokalen Vorstellungen. Dank diesen Oberflächen
lässt sich das Dusch-WC auch einfach reinigen.

In der Küche konnte noch ein Spülbecken mit
Unterbau installiert werden. Die Köchin ist sicher
froh, dass das umständliche Wasserholen im
Gang entfällt.

Nun haben Mädchen und Buben eine separate
Dusche und Toilette. Überraschenderweise wurden
die Geschlechterfarben auf die Eingangstüren übertragen – rosa für Mädchen und blau für die Jungen.

Die Mädchen und die Jungen haben jetzt je ein separates Lavabo zur Verfügung. So können hoffentlich Diskussionen vermieden werden.

Trotz “kreativem Chaos“ sind die Umbauarbeiten
zu einem erfreulichen Ergebnis gekommen.

Neue Toiletten für die Waisenkinder in Yushu

Hygiene – das ist uns in der jetzigen Zeit besonders vor Augen geführt worden – ist ein ganz wichtiger Bestandteil in unserem Leben. Wir haben uns seit dem letzten Besuch im Waisenhaus Gedanken gemacht, wie wir dort die hygienischen Verhältnisse verbessern könnten.

Aktuell ist im ganzen Waisenhaus nur diese Waschmöglichkeit vorhanden:

Ein Doppelbecken mit einem Kaltwasseranschluss. Im Winter können die Temperaturen bis zu minus 20 Grad sinken. Dieser Wasseranschluss wird auch zum Kochen und zum Abwaschen des Geschirrs gebraucht.

Zudem ist es die einzige Möglichkeit wo sich die 21 Kinder, Mädchen und Knaben im Alter von 9 bis 16 Jahren, waschen können. Duschen sind keine vorhanden. Die Kinder sind in einem Alter, in dem die Mädchen und Jungen sicher etwas mehr Privatsphäre benötigen. Für alle sind in einem Raum zwei asiatische Toiletten vorhanden (Hocktoilette mit Wassereimer, ohne Wasserspülung).  Um die Kinder nicht zu beschämen haben wir keine Bilder gemacht – das war auch besser so ! Die Abflüsse sind in einem desolaten Zustand und verursachen auch entsprechende Geruchsemissionen.

Wir haben beschlossen, diesen Zustand zu ändern. Geplant sind weiterhin zwei asiatische Toiletten, aber in zwei separaten Räumen. Zudem zwei getrennte Duschen mit Warmwasseranschluss und drei Lavabos mit Warmwasseranschluss. Die Räume werden mit Fliessen ausgelegt, um sie hygienisch sauber halten  zu können.

So werden die Toiletten aussehen.

Wegen Covid-19 konnte unser Vertrauensmann erst im April nach Chengdu fahren, um das nötige Material für den Umbau der Toiletten im Waisenhaus zu besorgen. Gleichzeitig hat er auch noch Gemüsesamen für die Gewächshäuser gekauft. So können die Menschen mit dem Pflanzen beginnen, der Frühling kommt rasch, auch wenn noch wenig Schnee liegt.

Die Strecke von Chengdu nach Yushu ist recht anspruchsvoll. Gut 1‘800 km lang und viele Passüberquerungen auf bis zu 4‘200 Meter über Meer. Zudem sind die gemieteten chinesischen Autos offensichtlich nicht so zuverlässig wie wir es bei uns gewohnt sind. Da sind Pannen programmiert.

Zurzeit ist das Wetter gut und der Umbau kann sicher bald in Angriff genommen werden.

Weitere Hilfe für die Kinder im Waisenhaus in Yushu

Das Waisenhaus in Yushu, das ich im April besucht habe, liess mich nicht los.

Die Kinder haben immerhin neue Betten und in den wenigen Kommoden Platz für eine minimale Privatsphäre. Sonst aber mangelt es an vielem.

Rita, von der wir auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden und seit Jahren auch dort ihre Ferien verbringt, machte im Herbst wiederum eine Reise nach China. Der Vertrauensmann vor Ort, Tashi, war bereit, Rita zu treffen und sie war bereit, sehr viel Mehrgepäck mitzunehmen. Diese erfreulichen Begebenheiten haben wir genutzt.

Wir haben ihr noch Geld für zwei weitere Gewächshäuser mitgegeben – das war einfach. Für die Kinder und die Betreuer haben wir Fleece-Jacken und Mützen eingekauft. Das waren immerhin je 30 Stück, die wir vakuumiert haben, damit alles in einer grossen, schlussendlich 18 Kg schweren Reisetasche Platz hatte.

Zudem haben wir noch für alle Kinder “Schulutensilien“ besorgt. Ein Etui mit Kugelschreiber, Bleistiften, Radiergummi, Spitzer, Filzstiften, Farbstiften, Massstab und Schere. Auch dieses stattliche Volumen konnten wir ihr mitgeben.

Wir haben auch noch Geld zur Verfügung gestellt um die Kinder etwas zu verwöhnen. So hat Tashi auch noch Schuhe, Spielsachen und andere Kleinigkeiten für sie eingekauft.

Die Übergabe hat bestens geklappt. Nach einer langen Fahrt konnte Tashi die Geschenke verteilen.

Ich habe diese Kinder besucht. Sie können ihre Freude nicht so zeigen wie wir es bei uns gewohnt sind – aber sie freuen sich !

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