Erfreuliche Nachrichten aus Borisovitschi

Erfreuliche Nachrichten aus Borisovitschi

Wir haben von Inna, der Leiterin des Altersheims in Borisovitschi erfreuliche Nachrichten erhalten.

Seit Ausbruch der Corona Pandemie hat sie – obwohl die diktatorische Regierung der Republik Belarus diese lange bagatellisiert hatte – im Heim ein strenges Regime geführt. Die Mitarbeiterinnen arbeiteten  während 14 Tagen im Haus und haben auch dort übernachtet. Anschliessend wurde die Equipe gewechselt und eine neue Frauschaft, mit negativem Covid Test kam für weitere 14 Tage ins Haus. Zudem wurden alle Mitbewohner und Mitbewohnerinnen und auch die Mitarbeiterinnen mit dem russischen Sputnik V Serum geimpft. Freiwillig oder nicht, wird in Belarus nicht gefragt. Das Ergebnis, bis heute hat es im Heim, mit über 50 Bewohnern und Mitarbeiterinnen keine einzige Covid Erkrankung gegeben.

Wir haben auch noch einige Bilder erhalten:

Mit einfachen Beschäftigungen geht die Zeit schneller  vorbei und es gibt auch  Abwechslung in den Alltag.

Ein Freund der uns schon viele Male nach Belarus begleitet hat, hat Geld ins Altersheim überwiesen – was in der aktuellen Zeit ein sehr aufwändiges Unterfangen ist……

Zur Unterhaltung wird im Altersheim sehr viel gesungen. Oft kommen auch auswärtige Gesangsgruppen zu Gast.

…..damit konnten für alle Bewohner Finken (=Pantoffeln) angeschaft werden, die hier stolz präsentiert werden.

Der Boden im Altersheim von Borisovitschi ist verlegt

Bei unserem letzten Besuch im Altersheim von Borisovitsch, im Oktober 2018, ist uns der völlig verschlissene Boden im Eingangs- und Wohnbereich aufgefallen. Eine riesige Stolperfalle für die Betagten. Wir haben uns damals spontan entschlossen, Inna der Heimleiterin, Geld für einen neuen Linoleumboden zu geben.

Lange haben wir nichts gehört. Auf unsere Nachfrage hin hat Inna uns mitgeteilt, dass während der Winterzeit der Boden immer noch leicht feucht ist und sie gerne mit der Ausführung der Arbeit bis Sommer wärten möchte, damit alles sicher trocken ist – eine gute Idee. Nun hat sie uns die Bilder geschickt.

Der neue Boden gibt dem Wohnbereich eine gemütliche, fast vornehme Atmosphäre.

Im Eingangsbereich sind die Stolperfallen weg. Es kann auch besser gereinigt werden.

So war der Boden vor der Renovation.

Ein weiterer Besuch in Borisovitschi

Nach langer Zeit haben wir uns entschlossen, wieder nach Borisovitschi zu reisen. Ein grosses Problem war das seit Jahren undichte Flachdach des Altersheims. In vielen Zimmern drang das Wasser ein und führte zu Schimmelbildung. Anfangs Jahr haben wir die Mitteilung erhalten, dass das Exekutivkomitee der Stadt Klimovitschi den Bau eines Satteldaches beschlossen und ausgeführt hat. Wir waren natürlich sehr gespannt, wie sich dieser Umbau präsentiert. Zusammen mit unseren Freunden aus Holland und Deutschland, die uns vor 12 Jahren auch schon begleitet haben, sind wir für vier Tage nach Belarus gereist. Mittlerweile braucht es für einen Aufenthalt von weniger als 30 Tagen kein Visum mehr. Die Einreisekontrollen sind unkompliziert, freundlich und speditiv. Der Flughafen in Minsk zeigt sich nach 12 Jahren topmodern und übersichtlich – der Flughafen Basel kann nicht konkurrieren. Einmal mehr waren wir grenzenlos überrascht und erfreut, was wir angetroffen und gesehen haben. Inna, die treue Seele, führt das Heim vorbildlich und makellos. Alles ist sauber, die Küche in perfekter Ordnung und die Lebensmittelvorräte sind übersichtlich und korrekt gelagert. Unsere früheren Investitionen wie Gemüsegarten, Wäschehänge, Hühnerstall, Sauna und Obstgarten werden gebraucht und unterhalten. Das Dach sieht nicht nur gut aus, es ist dadurch im Innern des Hauses völlig trocken. Was uns gestört und bewogen hat nochmals zu helfen, ist der Bodenbelag im Gang. Die zusammengesetzten und fehlenden Linoleumstücke sind Stolperfallen für die Betagten. Wir haben Inna den Auftrag gegeben, den gesamten Boden im Gang, rund 100 m², zu erneuern. 

Das Altersheim mit dem neuen Dach

Der alte, defekte Bodenbelag

Sauberes, übersichtliches Lebensmittellager

Auf der Rückreise nach Minsk haben wir in Mogilev das St. Nicholas Monastir besucht. Ein Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das bis heute keine Nachwuchsprobleme kennt.

Das St. Nicholas Monastir in Mogilev

Junge Nonnen leben im Kloster

Die Trennwand (Ikonostase) zwischen Gemeinde- und Altarraum

Ein weiteres, eindrückliches, aber auch sehr bewegendes Erlebnis war der Besuch der Nationalen Gedenkstätte der Republik Belarus. Sie erinnert an die Ereignisse des vaterländischen Krieges. Ein Viertel der Belarussischen Bevölkerung verlor in dieser Zeit ihr Leben.

Der Vater mit seinem toten Kind auf den Armen

Drei Birken für die Überlebenden, das Feuer für die Verstorbenen

Eine Gedenkstätte für 2,3 Millionen Opfer

Wir sind zurückgekehrt in der Überzeugung, dass sich unser Einsatz in Belarus,  für die Altersheime in Lubtscha, Kamen und Borisovitschi gelohnt hat.

Tschernobyl

Nach der Explosion des Reaktors wurden radioaktive Stoffe freigesetzt, die vor allen nach Norden – Belarus – trieben. Tausende Quadratkilometer Land mussten für die menschliche Nutzung aufgegeben werden. “Unser“ Altersheim in Borisowitschi liegt nur wenige Kilometer neben einer gesperrten Zone.

32 Jahre später darf man diese Zone zwar durchqueren, sollte sich aber nicht lange darin aufhalten. Für uns ein beklemmendes Gefühl.

Erfreuliche Nachricht aus dem Altersheim in Borisowitschi (Belarus)

Unser erster Besuch im Altersheim von Borisovitschi fand im Jahr 2009 statt. Damals wurde das leerstehende Schulgebäude soeben bezogen. Bei unseren folgenden Besuchen stellten wir immer wieder fest, dass es in den Zimmern und in den Gängen einen starken Schimmelbefall gab. Auf dem Flachdach konnten an vielen Orten undichte Stellen erkannt werden, durch die Wasser ins Gebäude eindrang.

Wir haben die Behörden bei jedem späteren Besuch auf diese Mängel und die gesundheitliche Gefährdung der Bewohner aufmerksam gemacht und empfohlen, ein Satteldach über das Haus zu bauen. Die sporadischen Teerflicke brachten keine Besserung.

Über Jahre passierte nichts, weil offensichtlich kein Geld für diesen Umbau vorhanden war.

Umso erfreulicher war die Mitteilung, dass Ende des letzten Jahres mit der Konstruktion des Daches begonnen und diese vor einigen Wochen fertiggestellt wurde. Das Dach lässt nun keine Feuchtigkeit mehr ins Innere des Hauses dringen. Alle schimmelbefallenen Stellen im Haus wurden saniert.

Wir freuen uns mit den Bewohnern für diese Verbesserung der Wohnqualität.

Eine weitere Weihnachtsfeier in Borisowitschi

Einmal mehr haben sich Inna, die Heimleiterin des Altersheims in Borisowitschi und Freund Ivan bemüht, mit unserem Zustupf eine schöne Weihnachtsfeier zu gestalten. Neujahr wird wie bei uns am am 1. Januar gefeiert, Weihnachten begeht die Orthodoxe Kirche am 6. und 7. Januar.

Für die Bewohner gab es vor allem Süssigkeiten und Früchte, Dinge, die im Altersheim nicht täglich auf dem Menüplan stehen. Das Geld reichte auch, um den Betagten auch noch ein Paar warme Socken zu schenken.

Die Bilder, die wir erhalten haben, zeigen die Freude der Menschen und auch wie Weihnachten gefeiert wird.

Wir danken allen, die beigetragen haben dieses schöne Neujahrs- und Weihnachtsfest zu ermöglichen.

©2019 Stiftung we-help | Impressum | Datenschutz | SWISSMADE BY HOZJAN ARTWORK